Alltagsprobleme


Facebook wird gern genutzt, um Fragen zu stellen, die Expert*innen in eigener Sache beantworten können. Gestern las ich zufällig in einer Gruppe mit vielen Rollstuhl nutzenden Mitgliedern einen Dialog darüber, dass man sich auf Angaben wie „rollstuhlgerecht“ oder „barrierefrei“ nicht verlassen kann.

Das bestätigt, dass wir genau richtig liegen mit unserem Ansatz:  Wir brauchen konkrete und zuverlässige Angaben statt allgemeiner Begriffe! Der Dialog ist so treffend, wir zitieren das hier:

Die Frage

„Hallo, ich hab wieder einmal eine Frage, ich bin ja noch nicht so erfahren mit dem Rollstuhl (erst seit August 2017). Wenn ich wo hin muss, wo ich noch nie war, ruf ich immer an, ob es dort barrierefrei ist. Jetzt ist es mir aber schon mehrmals passiert, dass ich, obwohl ich extra frage, ob es mit Rollstuhl geht, vor Ort nicht weiterkomme, weil es dann doch nicht wirklich barrierefrei ist. Ich trau mich allein schon kaum noch wo hin, wo ich noch nie war. Wie macht Ihr das denn?“

Antworten

„Am Besten ist es wohl, nicht pauschal nach „barrierefrei“ oder „rollstuhlgerecht“ zu fragen, sondern ganz detailiert zu erklären, welche Anforderungen man hat, also welche Türbreiten man braucht, fragen, ob es irgendwo Treppenstufen gibt, ob die Toilette DIN-gerecht ist. Wenn der Angerufene dabei ins Schwimmen kommt, sollte man skeptisch sein.“

„Ich frage mitterweile nicht nach Barrierefreiheit sondern nach Rollstuhltauglichkeit. Damit mache ich bessere Erfahrung. In Restaurants frag ich vorab, ob die Toilette auch wirklich begehbar ist oder als Abstellraum genutzt wird, denn auch da hab ich echt Abenteuerliches hinter mir.“

„Das wird immer wieder vorkommen, dass man die Auskunft bekommt, dass man mit dem Rollstuhl reinkommt und alles ebenerdig sei. Aber wenn man dort ist, ist eindeutig eine Stufe vorhanden, oder sonst irgendein Hindernis vorhanden.
Das liegt daran, dass die Menschen, die diese Auskunft geben in der Regel Fußgänger sind und der Mensch für ihn Unwichtiges ausblendet und nicht mehr registriert.
Bei Fußgängern ist das bei einzelnen Stufen der Fall oder bei Türbreiten, die viel breiter in der Erinnerung sind als sie es tatsächlich sind. Fußgänger sind da „Betriebsblind“.“

„Ich frage wenn nach, ob es dort Treppen gibt und wo die Toilette liegt. (Und trotzdem geht es schief). Aufs Internet verlasse ich mich nur bedingt. Drei kleine Erfahrungen.
Lokal A: hatte sogar eine Rollitoilette, leider für mich unerreichbar, dass sie für uns auf einer Art Empore reserviert hatten..von der aus Stufen zur Toilette gingen.
Lokal B: Ja, es war alles ebenerdig und ohne Treppen..leider machte eine Säule aus 80 cm Durchfahrt mal eben die Hälfte 😉
Lokal C: Trotz „Nein, wir haben keine Treppen“, gab es zwei Stufen.“




Veröffentlicht am 12. Februar 2018 von Redaktion
Kategorien: Allgemein, Barrierefreiheit


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