Statement Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, für die Patienten-Initiative e. V.
Stärkung der Regelstruktur in gynäkologischen Praxen in Hamburg
5.06.2024 „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass es in Deutschland kaum barrierefreie Frauenarztpraxen gibt! Diese Versorgungslücke erschwert essentielle Vorsorgeuntersuchungen für Frauen mit Behinderungen. Sie haben genauso wie Frauen ohne Behinderungen das Recht auf eine freie Wahl einer Ärztin oder eines Arztes. Warum sollte es separate barrierefreie Angebote mit wechselnden Ärztinnen und Ärzten in geben, warum also eine Parallelstruktur aufbauen, wie es in manchen Städten wie Bremen oder München bereits umgesetzt wird? Menschen mit Behinderungen haben auch durch die UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland bereits vor 15 Jahren ratifiziert hat, das Recht auf eine gleichwertige medizinische Versorgung. Sie zahlen als Kassenpatientinnen genauso wie andere in die gesetzliche Krankenversicherung ein – warum können dann die Frauenarztpraxen nicht in baulicher Hinsicht als auch im Untersuchungssetting verpflichtend barrierefrei sein? Hier müssen dringend und zeitnah die rechtlichen Rahmenbedingungen zugunsten von Frauen mit Behinderungen angepasst werden.“